Führung durch die "Scuole" in Venedig

Scuola grande di Santa Maria dei Carmini

Verbandsgebäude der Bruderschaft der Madonna vom Berg Carmel

Die Karmelitaner errichteten 1286 ihren ersten Konvent in Venedig, und schon 1300 ist die erste Laienbruderschaft von Frauen bekundet, die man die Pizzocchere nannte. Die Frauen trugen ein Skapulier, welches ihnen die Aufnahme in den Himmel am ersten Samstag nach ihrem Tode garantierte (und damit nicht in die Vorhölle mußten), was von Papst Johannes XII im 14. Jahrhunderte durch eine Bulle bestätigt wurde.
Vor allem im Kontext der Gegenreformation erfuhr der Marienkult einen bedeutsamen Aufschwung, was in Venedig dazu führte, dass die Zahl der Mitglieder der Laienbruderschaft sprunghaft anstieg. Im Jahre 1594 wurde die Laeinbruderschaft umgewandelt in eine religiöse Bruderschaft, in die Scuola Grande der Gottemutter vom Berg Carmel. Nachdem der Sitz der Bruderschaft zunächst in der Kirche Santa Maria del Carmine war, erlaubt der Reichtum der Bruderschaft, der sich durch die stetig weiter steigende Anzahl von Mitgliedern ergab, ein Grundstück neben der Kirche zu kaufen, um dort ab 1625 ein eigenes Bruderschaftsgebäude zu errichten, an dem u.a. der Architekt Baldassare Longhena beteiligt war.

Die besten Künstler ihrer Zeit wurden zur Dekoration des Bruderschaftgebäudes hinzugezogen. Den Höhepunkt der Ausstellung aber bildet zweifelsohne die geniale Deckengestaltung des Kapitelsaales, die von Giambattista Tiepolo ausgeführt wurde und neben einer schwindelerregend schönen Gottesmutter die herrlichen Tugenden zeigt, die der Meister - eher selten bei ihm - in Öl ausführte.

Die Besichtigung folgender Scuole ist heute noch möglich:

Scuole
Scuola grande di San Marco
Scuola grande di San Giovanni Evangelista
Scuola grande di San Rocco
Scuola grande della Carità
Scuola grande del Carmine 
Scuola grande del Rosario
Scuola di San Giorgio degli Schiavoni